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Hygiene & Qualität

Im OsteMed Klinikum Bremervörde arbeiten wir mit einem umfassenden Hygienemanagement. Es ist Teil der ständigen Qualitätssicherung in unserer Klinik.

Unser Ziel dabei ist es, die Zahl von Infektionen, die für abwehrgeschwächte Patienten ein erhebliches Risiko darstellen können, weiter deutlichen zu senken. Gleichzeitig sorgen wir durch eine effektive Vorbeugung für den bestmöglichen Schutz unserer Patienten und ihrer Angehörigen – damit Infektionen gar nicht erst entstehen können.

Für einen wirksamen Infektionsschutz greifen viele Einzelmaßnahmen ineinander:


Unsere Organisation

Ein gutes Hygienemanagement benötigt ausreichend fachlich geschultes Personal. Unsere Hygieneorganisation erfüllt diese Anforderungen. Dabei folgen wir den Empfehlungen und Verantwortungsbeschreibungen der nationalen Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) in Deutschland.

Hygienebeauftragter Arzt

Seine Aufgaben: Berät und unterstützt den Ärztlichen Direktor im Hygienemanagement und bei der Infektionskontrolle. Er leitet die Hyieneabteilung und verfügt über die entsprechende Fachweiterbildung.

 

Krankenhauskeime

Fragen & Antworten

In den letzten Jahren haben Infektionen im Krankenhausbereich deutlich zugenommen. Ein besonders hartnäckiger Ableger eines alltäglichen Hautkeims ist der so genannte Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, auch kurz MRSA genannt. Nähere Informationen zur Entwicklung, aber auch zu den Risiken und Präventionsmaßnahmen wollen wir nachfolgend geben.

Ursachen für die Zunahme von Krankenhausinfektionen

Viele Erreger sind durch den wachsenden Einsatz von Antibiotika zunehmend gegen die herkömmlichen Medikamente resistent. Auch in der Massentierhaltung werden Antibiotika verwendet und gelangen über die Nahrungsaufnahme in den menschlichen Körper. Diese Entwicklung bringt neue Risiken mit sich, wie z. B. den multiresistenten Erreger vom Typ MRSA. Aufgrund der Abwehrmechanismen gegen eine Reihe von Antibiotika sind die  Therapiemöglichkeiten einschränkt.

Übertragungswege von MRSA

Das Kürzel MRSA steht für die Bakterienart Methicillin-resistente Staphylococcus aureus. MRSA kommt regelmäßig bei Menschen und Tieren auf der Haut vor. Etwa 30 % bis 40 % der Bevölkerung sind ständig mit diesem Keim besiedelt, was an sich noch keine gesundheitliche Gefährdung darstellt. Die Bakterien finden sich neben der Nase auch im Rachen, in der Leistengegend und im Dammbereich. Gelangen die Keime jedoch von der Haut über Hautverletzungen, Operationswunden oder Venenkatheder in den Körper, kann es zu schweren Infektionen wie Lungenentzündungen, Wund- oder Harnwegsinfektionen oder Blutvergiftung (Sepsis).

Betroffene Patientengruppen

Ältere und pflegebedürftige Menschen sowie Patienten mit einem geschwächten Immunsystem und offenen Wunden sind durch Infektionen multiresistenter Keime besonders gefährdet. Aber auch Patienten, die eine Dialyse benötigen, einen Katheter tragen oder Antibiotika einnehmen, haben ein höheres Infektionsrisiko. Gesunde Menschen bekommen dagegen nur sehr selten MRSA. Es wird zwischen einer Besiedelung und einer Infektion unterschieden: Eine Besiedlung bedeutet, dass MRSA auf oder im Körper anwesend ist, ohne eine Krankheit zu verursachen. Die Infektion bedeutet, dass MRSA die Person krank macht.

Vorbeugung und Behandlung bei MRSA

Sehr häufig werden die Keime durch den Kontakt mit den Händen übertragen. Durch eine konsequente hygienische Händedesinfektion werden die Infektionswege unterbrochen und Patienten geschützt. MRSA-Infektionen können behandelt werden, allerdings gibt es einige wenige Antibiotika, die erfolgreich wirken. Zusätzlich werden antibakterielle und desinfizierende Präparate (Nasensalbe und antiseptische Seife) eingesetzt. Der wichtigste Schutz ist die Händedesinfektion und das konsequente Befolgen der Hygiene-Standards und -Regeln im Krankenhaus.

 

Maßnahmen im Krankenhaus bei MRSA-Infektionen

Bis zur Beendigung der Besiedelung mit MRSA wird der Patient in einem Einzelzimmer untergebracht. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch die Behandlung in einem Mehrbettzimmer möglich.

Der Patient darf das Zimmer nur in begrenztem Umfang und nur nach Rücksprache mit dem medizinischen Personal verlassen. Gemeinschaftsräume sind zu meiden. Die Besucherzahl sollte so gering wie möglich gehalten werden.

Vor dem Verlassen des Raumes ist zwingend eine Händedesinfektion durchzuführen.

In regelmäßigen Abständen werden Abstriche von Rachen, Nasen, von der Leiste, vom Damm und ggf. auch von anderen Körperstellen entnommen, um zu überprüfen, ob der MRSA Erreger noch vorhanden ist.

Besucher müssen vorher mit dem medizinischen Personal Rücksprache halten, entsprechende Schutzkleidung anlegen und bei Betreten und Verlassen des Patientenzimmers immer ihre Hände desinfizieren.

Hygienequalität messen

Wir messen unsere Hygienequalität anhand wissenschaftlich gesicherter Kriterien und nehmen am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) teil - dem Herzstück unseres Hygiene Monitorings. Dadurch erhalten wir Transparenz und eine klare Positionsbestimmung der Infektionsraten im Vergleich mit anderen Krankenhäusern. Die Analyse und Auswertung unserer Hygiene-Daten erfolgt durch das Nationale Referenzzentrum für Surveillance (NRZ) in Berlin. Folgende Infektionsdaten lassen wir durch das NRZ jährlich unter die Lupe nehmen:

  • MRSA: Infektionen mit multiresistenten Staphylococcus aureus-Erregern
  • Infektionen im Bereich der Intensivmedizin: Sepsis, Harnwegsinfektionen, Infekte der unteren Atemwege
  • Infektionen nach operativen Eingriffen: bei koronaren Bypässen, Hüftendoprothesen, Appendektomien, Cholezystektomien und Kaiserschnitt.

Zu unseren eigenen Ergebnissen erhalten wir dabei auch die Referenzwerte anderer Krankenhäuser, die für unsere Hygieneverantwortlichen wichtige Qualitätskriterien darstellen. Neben den Daten des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System überwacht unser Hygiene Monitoring die Ergebnisse aus zusätzlichen internen Erfassungen, den Hygieneaudits, den internen Begehungen, unseren Patientenbefragungen sowie dem Beschwerdemanagement.

Darüber hinaus nutzen wir die Ergebnisse der externen Qualitätssicherung zur kontinuierlichen Beobachtung der Infektionsraten bei folgenden Operationen:

Beispiele

  • Hüftgelenknahe Femurfraktur                               
  • Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation                               
  • Hüft-Totalendoprothesen-Wechsel

Nähere Informationen zum NRZ:

Das NRZ, berufen vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Robert-Koch-Institut, erhebt seit 1996 Hygienedaten aus dem Krankenhausbereich und wertet diese im bundesweiten Vergleich aus.

Link zum Nationales Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen

Patienten- und Besucherinformation

Jeder kann helfen, die Übertragung von Infektionen im Krankenhaus zu verhindern. Als Patient und Besucher haben Sie dabei eine wichtige Rolle. Multiresistente Erreger, wie MRSA werden fast immer durch körperlichen Kontakt, vor allem über die Hände übertragen. Mit den nachfolgenden Informationen möchten wir Sie mit den wichtigen Schutzmaßnahmen der Hände-Desinfektion vertraut machen:

Die Händedesinfektion stellt die wichtigste Maßnahme dar, die Übertragung von MRSA-Bakterien zu verhindern. Desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände, z. B. beim Betreten oder Verlassen des Zimmers, Husten, Niesen oder Toilettengang. Und das geht so:

  • 2 Hübe alkoholisches Händedesinfektionsmittel aus dem Spender auf die trockenen Hände geben
  • Mittel gründlich auf den Handinnenflächen, auf dem Handrücken, den Finger und Fingerzwischenräumen verteilen bis das Mittel verbraucht und die Hände trocken sind.
  • Die Hände müssen vollständig benetzt werden. Kein Wasser zugeben.

Kurze Wege

Der Händedesinfektion kommt eine besondere Bedeutung zu. Zum Schutz von Patienten, Angehörigen und Besuchern setzen wir im OsteMed Martin-Luther-Krankenhaus Zeven deshalb auf kurze Wege zwischen den Desinfektionsmittel-Spendern. Dazu gehören in den Klinik-Eingängen und der Stationen sowie auf den Zimmern. Zusätzlich haben wir unsere Mitarbeiter mit mobilen Desinfektionsmitteln, den so genannten „Kittelflaschen“ ausgerüstet.

Aktion Saubere Hände

Das OsteMed Martin-Luther-Krankenhaus Zeven engagiert sich seit 2009 für die Aktion „Saubere Hände“, die sich der Verbesserung der Händedesinfektion in Gesundheitseinrichtungen auf die Fahnen geschrieben hat. Eine weitere wichtige Initiative zum Thema „Händewaschen“ ist das Projekt „Hygiene-Tipps für Kids“, das am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn entwickelt wurde.

Webseiten-Tipps:

www.aktion-sauberehaende.de

www.hygiene-tipps-fuer-kids.de

 

Unser Hygiene Management

Studien in amerikanischen Krankenhäusern ergaben, dass durch den Einsatz von Hygienefachpersonal und einem Hygienehandbuch nosokomiale Infektionen; die durch den Aufenthalt oder die Behandlung in einem Krankenhaus verursacht wurden, um mehr als 30 % reduziert werden konnten.

Unser Hygiene-Handbuch

Unser Krankenhaus verfügt über ein spezielles Hygiene-Handbuch für den gesamten Krankenhausbereich, das nach dem neuesten Stand der Wissenschaft erstellt wurde. Es beinhaltet klar definierte Verfahrens, Arbeits- und Dienstanweisungen und beschreibt die Arbeitsabläufe unseres Hygienemanagements. Das Hygienehandbuch umfasst 60 Themenbereiche mit folgenden Schwerpunkten:

  • Organisation der Krankenhaushygiene
  • Hygieneverhalten der Mitarbeiter auf Station, in OP, Sterilgutversorgung und Intensivstationen
  • Desinfektionsverfahren, Umgang mit sterilen Medizinprodukten
  • Umgang mit MRSA
  • Umgang mit anderen wichtigen Erregern
  • Vermeidung von und Umgang mit verschiedenen nosokomialen Infektionen
  • Umgang mit Influenza, Tuberkulose, HIV, Meningokokken
  • Ausbruchsmanagement
  • Bettenaufbereitung
  • Durchführung von Hygienebegehungen
  • Hygienisch-mikrobiologische sowie Wasseruntersuchungen.

Überwachung & Kontrolle

Alle hygienerelevanten Bereiche unseres Krankenhauses werden jährlich durch externe Spezialisten in so genannten „Hygiene Audits“ überprüft und bewertet. Das umfassende Verfahren beinhaltet die Überwachung und Kontrolle folgender Bereiche:

  • Umsetzung der Hygienstandards
  • Desinfektionsverfahren
  • Erfassung nosokomialer Infektionen
  • Umgang mit Erregern
  • Ausbruchsmanagement

Die Ergebnisse des Hygiene-Audits werden dokumentiert, ebenso die notwendigen Verbesserungen mit klar definierten Zuständigkeiten und Erledigungsfristen.

Unsere Hygienefachkräfte überprüfen zusätzlich in regelmäßigen internen Begehungen die Einhaltung unserer Hygienestandards. Sie prüfen insbesondere Operationsabteilungen, Intensivstation, Intermediat Care Station, Aufwachraum, Funktionsabteilungen, Herzkathederlabor, Aufnahmestation, Notaufnahme, Ambulanzen, Dialyseabteilungen, Pathologie, Physiotherapie, Küche, Bettenaufbereitung, Wäscherei und Apotheke.

Schulungen

Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter ist ein wichtiger Bestandteil unserer Klinikhygiene und Infektionskontrolle. In jährlich stattfindenden Fortbildungsprogrammen schulen wir unsere Mitarbeiter in der Einhaltung und Umsetzung der Hygienestandards.

Sauberkeit & Lebensmittel

Sauberkeit

Die Reinigung im Krankenhaus ist wichtiger Bestandteil des Hygienekonzeptes. Unser Klinisches Hauspersonal wendet für die Unterhalts-, OP- und Sonderreinigungen die Vorgaben des Hygienehandbuches des Krankenhauses an. 

Die OsteMed legt hohen Wert auf die Qualifizierung aller Mitarbeiter. Neben jährlichen Belehrungen zu Infektionsschutzgesetz und Hygienerichtlinien gibt es weitere interne und externe Schulungen, beispielsweise zu Desinfektionen, Körperhygiene, Dosierung von Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie modernen Reinigungstechniken.

Die OsteMed verfügt über einen staatlich geprüften Desinfektor, der regelmäßig seine Kenntnisse durch Folgeschulungen auffrischt. Alle desinfizierenden Reinigungen werden vom Desinfektor überwacht oder selbst durchgeführt.

Die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben und anerkannten Richtlinien wie des Robert-Koch-Instituts ist Grundlage der durchgeführten Tätigkeiten.

Unser Umgang mit Lebensmittel

Täglich werden mehr als 1.300 Mahlzeiten in unseren Kliniken serviert. Unbedingte Voraussetzung für eine gute Speisenversorgung ist die hygienisch einwandfreie Zubereitung und Ausgabe der Essen. Dabei legen wir größten Wert auf Küchenhygiene und Sicherheit im Umgang mit Lebensmitteln. Die OsteMed hat dafür ein umfassendes Qualitäts- und Hygienemanagement installiert. Die Grundlage bilden die Lebensmittel-Richtlinien der Europäischen Union, das so genannte HACCP-Konzept*.

Die Einhaltung der Hygienevorschriften wird im Rahmen einer jährlichen Re-Zertifizierung nach DIN_ISO 9001:2008 überprüft. Darüber hinaus wurde weitere Sicherungsmaßnahmen getroffen, wie z.B. die Rückverfolgbarkeit oder Temperaturkontrolle von Lebensmitteln. Alle Lebensmittellieferanten werden jährlichen Bewertungen unterzogen, jeder gelistete Lieferant muss gemäß eines umfangreichen Kataloges bestätigen, dass er den hohen Qualitäts- und Hygieneanforderungen genügt. Unsere Mitarbeiter werden in regelmäßigen Abständen zu Hygieneanforderungen, zum Umgang mit Lebensmitteln und zum Infektionsschutzgesetz geschult. Zweimal jährlich finden Hygienebegehungen statt. Sofern es zu Abweichungen oder Auffälligkeiten kommt, greift ein umfangreiches Kontrollsystem, das zukünftige Abweichungen verhindert.

* Hazard Analysis and Critical Control Point wurde 1971 von der NASA entwickelt und in den USA vorgestellt.

Netzwerke

Unser Krankenhaus setzt die Empfehlungen der folgenden Hygiene-Initiativen um – fördert und unterstützt diese:

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. 

www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de

Aktion “Saubere Hände” 

www.aktion-sauberehaende.de

Qualitätskliniken.de 

www.qualitaetskliniken.de

 

Wir tun alles, um Infektionen zu vermeiden und über Risiken aufzuklären. Unsere Hygienemanagement lassen wir wissenschafltlich begleiten. Dafür arbeiten wir mit folgenden Organisationen zusammen:

Robert Koch-Institut 

www.rki.de

NRZ Nationale Referenzzentrum für Surveillance 

www.nrz-hygiene.de

Deutsches Beratungszentrum für Hygiene 

www.bzh-freiburg.de