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Start der Palliativstation „Ankerlicht“ am OsteMed Klinikum Bremervörde erfolgreich

Bremervörde - Nach knapp sechs Monaten sind der Umbau der Räumlichkeiten sowie der Aufbau der neuen Teamstrukturen der Station „Ankerlicht“ in der ersten Etage der OsteMed Klinik Bremervörde abgeschlossen worden. Fünf freundliche Patientenzimmer stehen Patientinnen und Patienten mit lebenslimtierenden Erkrankungen bereits seit dem ersten Quartal 2024 zur Verfügung.

Trotz modernster Medizin, trotz hoher Kompetenz von Ärzten und vielen weiteren Berufsgruppen, trotz intensiver Forschung: Nach wie vor können nicht alle Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise einem Tumorleiden geheilt werden.

Unheilbare Erkrankungen können neben Tumorerkrankungen aber auch Herz-, Lungen-, Nieren- und neurologische Erkrankungen sein. Die Quote derjenigen Menschen, die im Krankenhaus versterben, beträgt etwa 45%. Umso wichtiger ist es daher, frühzeitig im Krankheitsverlauf auf palliativmedizinische Versorgungsstrukturen zurückgreifen zu können, bei denen es nicht mehr einzig um Heilung geht, sondern darum, die Symptome der bestehenden Erkrankung zu lindern. Die Bewahrung einer möglichst hohen Lebensqualität der Patientinnen und Patienten steht nunmehr im Vordergrund. Hier setzt die Palliativmedizin (Lat. Pallium: Mantel) an, welche frühzeitig in die Therapie integriert werden sollte. In den vergangenen Jahren wurden bundesweit mehrere Angebote zur bestmöglichen palliativmedizinischen Versorgung geschaffen – und jetzt durch ein neues Element an der OsteMed Klinik Bremervörde für den Elbe-Weser-Raum erweitert.

Seit vielen Jahren schon bestand in der OsteMed Klinik Bremervörde der Gedanke, eine eigenständige Palliativeinheit aufzubauen. Erstmals in der Geschichte des Hauses konnte dieser Gedanke und die Vision über ein solches Konzept mit Frau Anika Neumann als Leitende Ärztin des Zentrums für Palliativmedizin im Klinikverbund der OsteMed Klinik und den Elbekliniken Stade-Buxtehude verwirklicht werden. Die Fachärztin für Anästhesie hat die Weiterbildung für Allgemeinmedizin absolviert und verfügt über die Zusatzbezeichnungen Palliativmedizin, Spezielle Schmerztherapie und Notfallmedizin.

Als erste bauliche Maßnahme wurde die Palliativstation „Ankerlicht“ mit fünf Betten als Interimslösung geschaffen. Im Zuge der aktuellen Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an der OsteMed Klinik Bremervörde soll perspektivisch die Palliativstation „Ankerlicht“ durch einen Umzug in andere Räumlichkeiten auf 10 Betten erweitert werden.

Bei unheilbar Erkrankten steht insbesondere der Erhalt oder die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund. Allein in der OsteMed Klinik Bremervörde sowie im Verbund mit den Elbe Kliniken Stade- Buxtehude ist der Bedarf an palliativmedizinischer Betreuung hoch. Auf der bereits intern im März 2024 eröffneten Palliativstation mit dem Stationsnamen „Ankerlicht“ sorgt ein multiprofessionelles Team aus Ärztinnen, Pflegefachkräften, Mitarbeitenden aus Physiotherapie, Ergotherapie, Ernährungsmedizin, Sozialdienst sowie einer psychologischen Psychotherapeutin für eine umfassende Therapie und Pflege. Zielsetzung der Palliativstation ist die Verbesserung oder Stabilisierung der jeweiligen Krankheitssituation, die Verbesserung der Lebensqualität sowie die anschließende Entlassung, soweit möglich nach Hause. Dies wird mit einer individuellen, ganzheitlichen und einfühlsamen Behandlung bei Patientinnen und Patienten mit lebenslimitierenden Erkrankungen erreicht. „Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen auf ihrem Weg zu begleiten ist eine verantwortungsvolle und komplexe Aufgabe. In der palliativmedizinischen Versorgung versuchen wir, unseren Patientinnen und Patienten ein weitgehend beschwerdefreies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, erklärt Anika Neumann, Palliativmedizinerin und Ärztliche Leitung der Palliativstation „Ankerlicht“ in Bremervörde.

Hauptziel der stationären Palliativversorgung ist insbesondere die Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Luftnot, Übelkeit oder Angst – das betrifft Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen, aber auch solche mit schweren Erkrankungen von Herz, Lunge, Leber, Nieren oder neurologischen Erkrankungen. „Bei unserem palliativmedizinischen Handeln stellen wir immer den Menschen mit seinen Angehörigen, seine Krankheit und seine Symptomlast in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Deswegen besprechen wir gemeinsam mit unseren Patienten und deren Angehörigen die verfügbaren therapeutischen Optionen – und dies kann in Abstimmung mit anderen Fachdisziplinen auch eine Operation oder tumorspezifische Therapie sein“, ergänzt die Palliativmedizinerin. In einer geschützten Umgebung bietet somit ein multiprofessionelles Team eine optimale Versorgung und Beratung an.

Eine Station abseits von Hektik und Lärm

In den aktuell fünf hellen und freundlichen Einzelzimmern können bedarfsweise neben den Patienten auch Angehörige übernachten. Für die Einrichtung der fünf Einzelzimmer auf der Palliativstation „Ankerlicht“ wurde ein Seitenflügel einer Station entsprechend räumlich abgetrennt und umgestaltet. Dies entspricht auch den aktuellen Auflagen und Strukturvorgaben der Kostenträger. Die fünf Einzelzimmer sowie der Stationsflur sind hell und einladend eingerichtet worden. Das gesamte Behandlerteam der Palliativstation „Ankerlicht“ bemüht sich immer auch individuellen Patientenwünschen nachzukommen. Um neben den medizinischen Aspekten den vielfältigen Bedürfnissen der Patienten gerecht werden zu können, ist das Team der Station „Ankerlicht“ dankbar für Spenden, die ausschließlich der bestmöglichen Versorgung der Patienten zugutekommen werden.

In der OsteMed Klinik ist die spezialisierte stationäre Palliativversorgung eng in das Bremervörder Palliativnetzwerk eingebunden und jetzt auf zweierlei Weise möglich: Neben der neuen Palliativstation „Ankerlicht“ gibt es weiterhin den ärztlichen Palliativdienst, damit das palliativmedizinische Konsil den Patientinnen und Patienten auf den Stationen der verschiedenen Fachabteilungen erhalten bleiben kann. Für die spezialisierten Pflegekräfte und Palliativmedizinerinnen bedeutet die Arbeit auf der neuen Palliativstation „Ankerlicht“ mehr Zeit mit den Patienten. Auch für Stefanie Pieper, Palliative Care Pflegefachkraft und Teamleitung der Palliativstation „Ankerlicht“, ist die neue Station ein sinnvoller Schritt, um die Versorgungslücke zwischen Stade und Rotenburg besser zu schließen. Stefanie Pieper hat als erfahrene Palliative Care Pflegefachkraft viele Jahre eine Palliativstation in einer anderen Klinik geleitet und begleitet nun den Aufbau der neuen Station in Bremervörde seit über zwei Jahren. Ihr ist die regelmäßige Weiterbildung der Pflegefachkräfte ein wichtiges Anliegen. Sie selbst ist ab Novemb November diesen Jahres zusätzlich Fachkraft für komplementäre naturheilkundlichePflege und Aromapflege und wird damit das pflegerische Angebot der Palliativstation „Ankerlicht“ erweitern.

Der zukünftige Ausbau des Bereiches mit Erweiterung der Bettenzahl hängt jedoch wesentlich von der Fortentwicklung des Klinikneubaus an der OsteMed Klinik Bremervörde ab.

Siegfried Ristau, Geschäftsführer, der Elbe Kliniken Stade Buxtehude gGmbH und zugleich auch der OsteMed Klinik Bremervörde: „Die umfassende palliativmedizinische Versorgung von Erkrankten in der Klinik noch vor der Fertigstellung des Erweiterungsbaus in Bremervörde zu realisieren, hat für uns eine sehr hohe Bedeutung. Rainer Röhrs, Geschäftsführer, der OsteMed Klinik Bremervörde ergänzt: Gleichzeitig ist uns wichtig, die kooperative Zusammenarbeit mit den seit vielen Jahren im Elbe-Weser-Raum etablierten Akteuren aus der Hospizbewegung sowie der SAPV auch in Zukunft zu erhalten und weiter auszubauen. Wir sind überzeugt, dass geänderte Strukturen in der Gesundheitsversorgung besser vernetzt in die Zukunft geführt werden müssen.

Fotobeschreibung: 

v.l. Landrat Marco Prietz, Ltd. Ärztin Palliativmedizin Anika Neumann, Geschäftsführer Rainer Röhrs, Stationsleitung Stefanie Pieper, Kaufmännischer Leiter Michael Fuisting, Pflegedirektorin Dagmar Michaelis, Geschäftsführer Siegfried Ristau, Ärztlicher Direktor Dr.med. Jürgen Bittersohl